Beherbergen – Zu Gründungszeiten privat zu Hause
Fred Grob wurde auch schon «Pfarrer Sieber von Baden» genannt und ist seit über 38 Jahren unterwegs im Einsatz für HOPE. Er hat – lange bevor es eine Notschlafstelle in Baden gab – Menschen bei sich zu Hause beherbergt. Das sei damals so üblich gewesen, auch Pfarrer Sieber und Rudolf von Kelaita, der Gründer von HOPE taten dies. So habe die Arbeit von HOPE gestartet und er habe sich von seinen Vorbildern inspirieren lassen, erzählt Fred Grob im Interview.
Was waren Deine Bewegungsgründe, fremde Menschen ohne Obdach bei Dir zu Hause aufzunehmen?
Es fehlte an Platz für die Menschen. Es war auch persönlicher, Menschen nach Hause zu nehmen und ihnen Zeit zu schenken und sie so anzunehmen, wie sie sind. Meine Frau Marianne und ich haben ein extra Zimmer als Notschlafstelle in unserem Haus eingerichtet. Wir beherbergten Menschen für eine Nacht oder mehrere Wochen. Erst als unsere Tochter vor ca. 16 Jahren geboren wurde, hörten wir damit auf.
Was sagte Deine Frau zu den Gästen?
Ohne sie wäre diese Aufgabe nicht möglich gewesen. Sie hat die Gabe der Barmherzigkeit. Es ist uns wichtig zu helfen und offen zu sein für den Nächsten und den Blick von sich selbst wegzunehmen und dem anderen in seiner Situation zu begegnen. Und wir wurden dafür belohnt und in all den Jahren nie von unseren Gäs- ten beklaut.
Was ist Deine schönste Erfahrung?
Geben ist seliger als Nehmen. Ich habe so viel bekommen und habe zum Teil bis heute Kontakt mit unseren damaligen Gästen. Es sind Freundschaften entstanden, wie zum Beispiel mit zwei Ex- Bankräubern. Fred Grob erzählt einige dieser Begegnungen in seinem Buch:
«Liebe für Ungeliebte».